Scharmützelsee – Aussichtsturm Rauener Berge und Markgrafensteine

Halbtageswanderung // Im Juli 2019 reiste ich für ein Wochenende an den schönen, 60km südlich von Berlin gelegenen Scharmützelsee, um dort meinen Sommerurlaub entspannt mit Wellness&Co ausklingen zu lassen. Zur körperlichen Betätigung stand jedoch auch eine Wanderung auf meinem Plan, da man in der Gegend rund um den See die Natur herrlich zu Fuß erkunden kann. Nach etwas Recherge entschied ich mich für eine 12km Wanderung nördlich des Scharmützelsees durch die Rauener Berge.


Ausgangspunkt Bad Saarow

Mein Auto parke ich im Kurort Bad Saarow auf dem Parkplatz der SaarowTherme. Die Sonne strahlte und ich machte mich bewaffnet mit Sonnencreme, ausreichend Wasser und Picknick auf den Weg. Dieser führte mich zunächst ein ganzes Stück durch Bad Saarow. Ich passiere das traditionelle Wahrzeichen der Stadt, den 1911 erbauten, unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof sowie das Gorki Haus, welches dem russischen Schriftsteller Maxim Gorki gewidmet ist, der in den Zwanzigern in Bad Saarow lebte. Vorbei geht es am Wasserwerk, welches nach seiner Stilllegung im Jahr 2008 aufwendig in Luxusappartments umgebaut wurde und ich verlasse Bad Saarow nördlich auf der Moorstrasse in Richtung Petersdorf.

Linkerhand lasse ich eine schöne verträumte Lichtung liegen, wo gerade ein Storch sein Glück auf Nahrung versucht. Ich durchquere ein einsames Waldstück und lege die letzten Meter nach Petersdorf entlang der Fürstenwalder Chaussee zurück. In Petersdorf verweile ich kurz am kleinen, idyllischen Petersdorfer See.


Aussichtsturm Rauener Berge

Nun geht es auf der Alten Dorfstrasse ein Stück bergauf, bis ich endlich am Rand des dichten Waldes der Rauener Berge ankomme. Der Aussichtsturm ist ausgeschildert und nicht zu verfehlen. Nach ca. 2km Wanderung durch unberührte Natur erreiche ich den Aussichtsturm Rauener Berge und treffe dabei nur eine Hand voll anderer Wanderer. Die meisten Leute tümmeln sich bei diesem schönen Wetter wohl eher im Wasser.

Die Besteigung des 2011 errichteten 45m hohen Turm erfordert etwas Mut, ist aber auf jeden Fall lohnenswert. Die schöne Rundumsicht auf den Scharmützelsee, Fürstenwalde und die umliegenden bewaldeten Erhebungen der Dubrower und Rauener Berge ist einmalig. Wissen sollte man, dass der Eintritt durch ein Drehkreuz gesichert ist und 1€ pro Person kostet. Der Automat nimmt 0,50€ und 1€ Münzen an.


Die Markgrafensteine

Unweit des Aussichtsturmes befinden sich die Markgrafensteine, zwei riesige Granitblöcke, die ursprünglich aus dem Südosten Schwedens stammen und ihren Weg in der letzten Eiszeit nach Brandenburg gefunden haben. Ich mache noch einen kurzen Abstecher zum etwa 300 m entfernten Steinernen Tisch, der mit 149,5m ü. NN die höchste Erhebung der Rauener Berge ist. Der Tisch sowie die Bänke wurden aus einem der drei abgesprengten Stücke des großen Findlings gefertigt. Früher wurde die Erhebung als „Schöne Aussicht“ bezeichnet, der über hunderte von Jahren gewachsene Baumbestand verhindert heute die Sicht auf das Umland.

Ich mache mich sehr bald auf den Rückweg, denn ein Verweilen ist hier zur Zeit kaum möglich, da ich permanent von großen Waldameisen attakiert werde. Der schöne Waldweg, der mich in Richtung Süden direkt zurück nach Bad Saarow führt (Weg ist sehr gut ausgeschildert), kreuzt auf halben Weg den Naturlehrpfad Rauener Berge. Die Ruhe des Waldes wirkt beruhigend und wird nur hier und da durch Vogelgezwittscher, das Rascheln in Sträuchern und das Rauschen des Windes unterbrochen, der sanft durch Blätter und Äste der Bäume weht. Weg vom Trubel des Alltags kann man hier einfach die Seele baumeln lassen und wieder ein Stück zurück zur Natur und sich selbst finden.


Rückweg nach Bad Saarow

Ich erreiche nach ca. 4km über die Kolpiner Strasse schliesslich die Uferpromenade von Bad Saarow und bin zurück in der Zivilisation. Ich wandere gemütlich die Uferpromenade entlang und suche mir einen gemütlichen Platz auf einer Wiese direkt am Wasser für mein verdientes Picknick. Meine Füsse freuen sich über die Abkühlung und ich sitze eine Weile und schaue Kindern beim Baden, den zahlreichen Booten und Yachten zu und geniesse einfach das schöne Wetter und die traumhafte Kulisse des Scharmützelsees. Auf meinem Rückweg zum Auto entlang der Uferpromenade lege ich noch einen kurzen Stop im Kurpark ein. Der Kurpark wurde 1910 vom Gartenarchitekten Ludwig Lesser angelegt und ist mit seinen gepflegten Rasenflächen, den weiten geschwungenen Wegen, dem alten Baumbestand und blühenden Stauden Magnet für viele Gäste und auch Bewohner von Bad Saarow.


Eckpunkte der Wanderung
Länge:12 km
Schwierigkeitsgrad:mittelschwer
Start-/Zielpunkt:Parkplatz SaarowTherme Bad Saarow
BesonderheitenRundweg
Aussicht
Überwiegend leicht begehbare Waldwege
Grundkondition von Vorteil
Einkehr am Start-/Zielpunkt

Der Scharmützelsee ist das optimale Ziel für ein erholsames Wochenende:
Ein Wochenende am Scharmützelsee

Weiterführende Informationen zur Urlaubsregion:
https://www.scharmuetzelsee.de


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