Entlang der Roseland Heritage Coast

Tag 37 bis 39 // Die folgenden Tage gehen weiter, wie die vorherigen geendet haben – heiß, aber wunderschön. Wir wollten eigentlich noch einmal den Rucksack packen, die Wanderschuhe schnüren und uns auf eine 3-Tages-Tour an der Roseland Heritage Coast begeben. Diesen Plan verwerfen wir und bleiben bei kurzen Ausflügen und baden. Mehr ist einfach bei dem Wetter nicht drin. Ein schlechtes Gewissen haben wir nicht, im Gegenteil, wir genießen ein bisschen die ‘neu gewonnene’ Freiheit.😊

Die Roseland Heritage Coast ist mein Geheimtipp für Südwestengland. Im Osten Cornwalls gelegen, erstreckt sie sich von St. Mawes bis St. Austell. Ihr fehlen die spektakulären Klippen, die tiefen Täler und goldgelben Traumstrände der anderen Seite Cornwalls. Das ist jedoch gar nicht schlimm in meinen Augen, die Roseland Küste punktet anderweitig. Ganz harmonisch ist ihr Verlauf, fast schon weich … mit zahlreichen gelben und grauen Stränden, kleinen versteckten Buchten, unglaublichen Felsformationen, die bei Ebbe sichtbar werden, hübschen Fischerdörfchen, urigen Pubs, frischen Fisch, kleinen Farmshops und unglaublich lieben Menschen.


Tag 1 – Von St. Mawes über St. Anthony Head bis Portscatho

Am ersten Tag entscheiden wir uns trotz Hitze für wandern, aber wir kürzen die Strecke ein wenig ein. Das Auto parken wir wie geplant in St. Mawes, aber wir kommen mit dem Bus zurück und werden zum Zeltplatz fahren. Zunächst aber überqueren wir den Fluss mit der niedlichen kleinen Fähre und landen auf St. Anthony Head. Hier empfängt uns das alte schöne Herrenhaus Place House. Wir treffen auf einen älteren Herren, der die zugehörige Kirche putzt und erhalten gleich mal eine gratis Führung.👍🏻

Entlang St. Anthony Head hat man tolle Ausblicke auf St. Mawes, Falmouth und den Percuil River, den wir überquert haben. Ausserdem gibt es einige wundervolle Strände, die teilweise von Land aus nicht mal zugänglich, sondern nur vom Wasser aus erreichbar sind. Wir kommen wirklich nur langsam voran, den Molly nutzt jeden seltenen Schatten, um sich auszuruhen. Aber das ist in Ordnung und schont auch meinen Kreislauf. 😂 Am Nachmittag erreichen wir den Fischerort Portcatho. Hier ist gerade Flut und viele Menschen nutzen die Chance und springen von den Hafenmauern ins Wasser, angeln oder fischen nach Krabben. Wir haben Zeit, bis unser Bus kommt und füllen unser Kaloriendepot ordentlich wieder auf.🧋🍧

Unseren Zeltplatz erreichen wir relativ spät, werden aber von den Besitzern super-freundlich empfangen. Der Merrose Caravan Park ist tatsächlich mein Favorit unter den Campingplätzen, wo ich übernachtet habe. Er hat nur sechs Stellplätze für Zelte, aber die sind Klasse. Große Hecken und Bäume spenden Schatten, die Facilities sind in einem Top-Zustand und im Shop gibts zur Not alles, was man so brauchen könnte, mehrmals die Woche kommt mobiles Essen (Pizza&Co.), Internet ist da und mein Telefon haben die freundlichen Besitzer im Shop aufgeladen. Von ihnen habe ich auch ein Bier bekommen, obwohl sie keins verkaufen dürfen.🍺☺️ Da haben wir beschlossen, wir ziehen nicht um, sondern bleiben auf diesem Campingplatz noch eine Nacht länger. 😎


Tag 2 – Strandtag in der … Bucht 🤷🏻‍♀️

Der nächste Tag beginnt gemütlich, denn wir schlafen endlich mal aus. Ich kann es kaum glauben als ich um 9:30 das erste Mal auf die Uhr schaue, so lange haben wir noch nie geschlafen. Die Bäume werfen herrlichen Schatten und wir genießen die Ruhe auf dem Zeltplatz. Gegen Mittag packen wir unsere Tasche und auf gehts zum Strand. Unterwegs kaufen wir schnell noch frisches Obst in einem lokalen Farmshop. Am Meer angekommen, haben wir die Wahl … links oder rechts … Buchten mit kleinen Stränden gibt es an der Roseland Heritage Coast viele. Ene Mene Muh … der Strand zur rechten wird es. Er hat keinen Namen, aber ist richtig schön. Es sind nur wenige Menschen da. Wir bauen die Strandmuschel auf, spazieren auf den Klippen, baden, lesen, sammeln Muscheln und machen sonst nichts weiter. Wundervoll. Aber auch so ein Tag strengt an, Molly ist am Abend fix und alle.


Tag 3 – Portloe, Gorran Haven, Mevagissey

Unsere nächste Übernachtung ist in Mevagissey. Auf dem Weg dahin stoppen wir in Portloe, einem wirklich ganz gemütlichen und ruhigen Fischerdorf. Im kleinen Hafen ist gerade Ebbe und die wenigen Fischerboote liegen brach. Ich mag den Ort, weit weg vom Trubel. Ein paar Einheimische scherzen miteinander, hier und da hängen Badetücher an den kleinen Cottages und das einzige Pub macht sich bereit zum öffnen.

Selbst Molly ist begeistert und tobt durch die kleinen Wasserpfützen und spielt mit Muscheln und Seegras.

Nach dem Stop in Portloe geht es weiter nach Mevagissey. Wir parken nur unser Auto auf dem Hauptparkplatz und erwischen gerade noch den Bus nach Gorran Haven etwas südlicher an der Küste. 🚌 Von hier aus wandern wir nach Mevagissey zurück. In Gorran Haven ist ziemlich viel los und so brechen wir nach kurzer Stärkung direkt auf. Ich muss sagen, an diesem Tag fiel auch mir das wandern schwer. Es war unerträglich heiß und auf den Klippen gab es kaum Wind und Schatten. Ich bin froh als wir am kleinen Colonna Beach auf der Hälfte der Strecke eine Pause einlegen.

Hier sitzen wir im Schatten und beobachten die Schafeherde, die offensichtlich auch ein Bad nehmen will und einen Seelöwen, der sich faul vor der Küste im Wasser treiben lässt. 🐑🐑🐑 🦭 Ausserdem schwatzen wir mit zwei netten Mädels aus London und Molly freundet sich mit deren kleinen Hundebegleiter an.

Die Pause war super und gibt Energie für die zweite Hälfte der Wanderung. Bald erreichen wir Portmellon, einen etwas vornehmeren Küstenort mit vielen netten kleinen Anwesen. Ich hatte zumindest den Eindruck, dass hier eher betuchtere Menschen leben. Es ist nun Flut und im Hafen knallen die Wellen an die Hafenmauer, sehr zur Freude einiger Kinder, die sich lachend abkühlen lassen. 😃 Von Portmellon ist es ein Katzensprung bis Mevagissey.

Mevagissey ist ein größeres Fischerdorf, sehr hübsch und dadurch beliebt bei Touristen. Es wimmelt von Menschen. Wir checken schnell ins Pub und B&B The Ship Inn direkt am Hafen ein und machen erstmal Pause. Danach holen wir noch unser Gepäck aus dem Auto. Das sollte man als Gast hier wissen, mit dem Auto hat man keine Zufahrt. Alle müssen auf einem zentralen Parkplatz parken und ins Zentrum laufen. Ich finde das ok, denn sonst wäre der Ort ja völlig verstopft. So langsam verlassen die Tagesgäste Mevagissey und es kehrt bis zum nächsten Vormittag Ruhe ein. Jetzt ist die Zeit für einen Rundgang am Hafen und durch die hübschen Gassen. 🥰

Zum Abendessen bleiben wir in unserem Pub und ich muss sagen, ich habe selten so lecker gegessen. Die Creamy Scallops waren der Wahnsinn! Nur für dieses Gericht würde ich glad nochmal nach England reisen. 😂 Auch am frühen Morgen ist noch einmal Zeit, Mevagissey ohne Touristen zu erleben, nun bei Ebbe. Danach verlassen wir die Roseland Heritage Coast und brechen auch schon zu unserer letzten Station Polperro auf, bevor wir unseren Urlaub zu viert 💁🏻‍♀️👩🏻‍🤝‍👨🏼🐶 fortsetzten.


Rund um den Lizard Point
Rund um Penwith im Südwesten Cornwall


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