Herbst am Wörthersee

Herbsturlaub // Wer bitte kennt ihn denn nicht, den türkisblauen Wörthersee? Nicht zuletzt trug die bekannte TV-Serie Ein Schloss am Wörthersee dazu bei, dass der Wörthersee zu einer der beliebtesten Sommer-Ferienziele Österreichs wurde. Wir waren in den Herbstferien ein paar Tage in Budapest und wollten nach Stadt noch ein bisschen Natur erleben. Von Budapest aus liegt der Wörthersee sehr günstig, einmal grade rüber und schon waren wir da. Vom Sommer-Hype war nichts mehr zu spüren. Stattdessen war herbstliche Ruhe ohne viel Trubel und Menschen eingekehrt. Praktisch hatten wir den See ja für uns. Besonders für Molly war das wundervoll, nachdem sie sich tapfer mehrere Tage mit uns durch Budapest geschlagen hatte.


Der Wörthersee

Der Wörthersee liegt zwischen Alpen im Norden und Adria im Süden, ganz nahe der Grenze zu Slowenien und Italien. Mit einer Größe von 19,39km² und einer Länge von 16,5km ist er der größte See Kärntens. Seine Entstehung geht zurück bis in die Eiszeit, wo Gletcher die heutigen Landschaften formten. An seiner tiefsten Stelle ist der See 85m tief. Zahlreiche Inseln und Halbinseln prägen das Erscheinungsbild des Wörthersees genauso wie seine Farbvielfalt. Das Wasser ist besonders kalkhaltig und durch die Reflektion des Lichts in den Kalkkristallen entstehen Farben von tiefem Blau über helles Grün bis zu strahlendem Türkisblau. Die bekanntesten Orte und Touristenmagneten sind Klagenfurth und Velden.

Aufgrund seiner südlichen Lage ist der Wörthersee einer der wärmsten Alpenseen. Mit bis zu 28° ist er ein Paradies für Wassersportler, Sonnenhungrige und badebegeisterte Urlauber. Besonders Familien zieht es in den Sommerferien hierher. Doch auch in den restlichen Jahreszeiten kann ein Besuch des Wörthersees sehr charmant sein. Besonders im Frühjahr und Herbst kommen vor allem Wanderer, Läufer und Biker – so wie wir. https://www.kaernten.at/


Unterkunft am Wörthersee – Villa Hygiea Boutiqueapartments

Wir hatten eine wundervolle Unterkunft am Wörthersee gebucht. Die Villa Hygiea liegt im Ort Pörtschach fast direkt am See und bietet sechs verschieden große und individuell gestaltete Apartments. Diese liegen in der Villa oder im Nebengebäude und verfügen alle über einen traumhaften Balkon mit Seeblick. Die Villa selbst wurde im Jahr 1876 erbaut und erst in den letzten Jahren von neuen Besitzern sehr liebevoll renoviert, wobei darauf geachtet wurde, historische Details zu erhalten. Ein privater Seezugang ist ebenfalls vorhanden. Wir bewohnten das Apartment Magnolie für vier Personen im 1. Stock. Die hochwertige und doch gemütliche Einrichtung und die bezaubernde Dekoration, der wunderschöne und gepflegte Garten sind wirklich ein Traum und wir haben uns rundherum wohlgefühlt. https://de.villa-hygiea.at/


Ausflüge am Wörthersee

#1 Wanderung zur Hohen Gloriette

Unsere erste Wanderung würde ich eher mal als einen langen entspannten Spaziergang von rund 8km bezeichnen. Unser Weg führt uns zunächst entlang der hübschen, aber eher „ausgestorbenen“ Seepromenade zur Halbinsel Pörtschach. Der hier angelegte Park ist ideal zum Entspannen mit schönen Ausblicken auf den See. Ganz am Ende befindet sich der Peter-Alexander-Steg in Erinnerung an den berühmten Schauspieler und Entertainer. Der Steg ist eine Anlegestelle der Wörthersee-Schifffahrt. Hier kann man an Bord eines der Linienschiffe gehen und sich bequem über den See schippern lassen.

Von der Halbinsel aus geht es quer durch Portschach unter der Autobahn hindurch direkt in den Wald. Komoot navigiert uns oberhalb der Autobahn und der Hohen Gloriette über den Windischberg in Richtung Westen. Die Natur ist sehr schön, nur muss man leider sagen, dass die mitten durch die Landschaft führende Autobahn und die damit verbundenen Geräusche wirklich furchtbar sind. Trotz Schallschutz ist es stellenweise wahnsinnig laut, auch wenn man schon um einiges entfernt ist. Muss auch schrecklich für die ganzen Waldtiere sein.

Kurz bevor wir wieder auf die Autobahn treffen, geht es weiter Richtung Osten. Noch schnell unter der Autobahn hindurch und der Aufstieg zur Hohen Gloriette beginnt. Dieser Teil des Weges ist nun Teil des Themenweges „Johannes Brahms“, der hier viele Sommerurlaube verbrachte. Der Aufstieg lohnt sich. Oben auf der Hohen Gloriette, einem kleinen, weißen Säulenpavillon, eröffnet sich uns bei traumhaften Wetter ein traumhafter Ausblick beinahe über den gesamten Wörthersee. Der Rückweg führt entlang der Burgruine des einst prunkvollen Schlosses Leonstain. Hier soll der Legende nach ein schrecklicher Drache gehaust haben. Nun geht es wieder bergab und wir verlassen den Wald fast direkt oberhalb der Villa Hygiea. Unterwegs kann man noch sein musikalisches Talent unter Beweis stellen und Johannes Brahms nacheifern.

#2 Wanderung zum Pyramidenkogel

Man kann nicht immer Glück mit dem Wetter haben. Der Tag, den wir uns für den Besuch des Pyramidenkogels ausgesucht hatten, war einfach nur wolkenverhangen, diesig und voller Nebel. Zugegebenermaßen, für den Besuch eines Aussichtsturms sind das keine guten Voraussetzungen, aber bei gutem Wetter kann ja jeder. Also, die richtigen Klamotten an und los geht’s. Außerdem hatten wir eine kleine Hoffnung, dass es doch noch eine wenig aufzieht. Die Wanderung startet im kleinen Örtchen Maria Wörth, das idyllisch auf einer Halbinsel am Südufer des Wörthersees liegt. Durch die besondere Lage quasi „mitten im See“ wird Maria Wörth oft auch als das „Herz vom Wörthersee“ bezeichnet.

Die Wanderung führt gegenüber von Maria Wörth in den Wald hinein. Immer wieder ergeben sich schöne Blicke auf den See und die kleine Halbinsel. Nun gilt es ein paar Höhenmeter zu überwinden. Durch den bunten Herbstwald geht es nach oben. Die Sicht ist zunächst noch ganz gut, doch bald schon laufen wir in die Wolken hinein, die Bäume werden in dichten Nebel getaucht und der Wald erhält einen mystischen Touch. Lustig war der Fakt, dass hier im Wald sogar Lebenspartner gesucht werden, das war ein bisschen wie „Tinder für Wanderer“.

Nach ca. 5km sind wir am Pyramidenkogel angekommen. Zumindest nahmen wir das an, denn zu sehen war nicht wirklich viel. Der 2013 erbaute Pyramidenkogel ist mit fast 100m der welthöchste Aussichtsturm aus Holz. Er ist aus elliptisch angeordneten Stützen konstruiert. Nach oben kommt man über 441 Stufen oder bequem mit dem Panoramalift. Es gibt drei frei begehbare Aussichtsplattformen und eine rundum verglaste, wettergeschützte Skybox. Von hier oben überblickt man den Wörthersee in seiner ganzen Länge. Auf einer Rutsche aus 50m Höhe geht’s wieder bergab. Wir gönnen uns einen Kaffee im Restaurant am Fuße des Aussichtsturms und werden vom Kellner nun unserer letzten Hoffnung beraubt, dass das Wetter doch noch aufzieht. Etwas enttäuscht treten wir daher den Rückweg an, ohne auf dem Turm gewesen zu sein.

Zurück in Maria Wörth schauen wir uns noch die sehenswerte Kirchenanlage Maria Wörth etwas genauer an. Sie setzt sich aus der Pfarrkirche aus dem 9. Jahrhundert, der kleineren Winterkirche, einem romanischen Karner sowie dem Friedhof und drei Kirchhofportalen zusammen. Die markante Kirchenanlage trägt maßgeblich zum besonderen Charme des kleinen Örtchens bei.

#3 Wanderung durch die Römerschlucht und den Teufelsgraben

Unsere dritte Wanderung startet in Velden im Westen des Wörthersees und soll uns durch die berühmte Römerschlucht führen. Das Wetter spielt heute zum Glück wieder mit. Nebenbei erwähnt, der Weg durch die Römerschlucht gehört zu den sogenannten Slow Trails vom Wörthersee. Insgesamt gibt es vier davon (Johannes Brahms, Römerschlucht, Yogaweg und Schaukelweg). Die Wanderungen dienen der Inspiration und sollen die perfekte Möglichkeit bieten, zur Ruhe zu kommen, sich zu entspannen und zu entschleunigen. Na mal schauen, ob das auch bei uns wirkt. Wir parken am Bahnhof von Velden und laufen zunächst Richtung Franzosenkirche. Die Franzosenkirche ist ein kleiner, romanischer Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert, der umgeben von grüner Wiese auf einem kleinen Hügel steht. Von hier aus ist es noch ein kurzes Stück bis zum Ortsausgang Velden.

Direkt hinter der Autobahn-Unterführung beginnt die Römerschlucht, die entlang des Göriacher Baches hinauf zur Römerbrücke führt. In der Franzosenzeit bildete die Römerschlucht die Grenze zwischen Napoleons Kunststaat Illyrien und Österreich. Auch heute noch findet man ausgefahrene Radspuren im Fels. Das Wandern ist tatsächlich sehr entspannend hier, da man nichts hört, außer das sanfte Plätschern des Wassers und das leise Rauschen der Blätter. An der Römerbrücke verlassen wir die Schlucht und biegen scharf rechts hoch für einen Abstecher zum Aussichtspunkt Hohes Kreuz. Es ist wirklich wundervoll, außer ein paar Trail-Runnern begegnet uns niemand und wir haben den Aussichtspunkt ganz für uns allein. Der Ausblick ist traumhaft, man überblickt die gesamte Veldener Bucht. Einzig negativer Punkt, auch hier hört man wieder die Geräusche der Autobahn.

Zurück an der Römerbrücke geht es geradeaus weiter bis zum Ende der Schlucht. Dann wechseln wir auf den Römerweg, der durch dichten Wald bis zum Saissersee führt. Der idyllische See ist seit 1970 Landschaftsschutzgebiet und ideal für eine ruhige Pause geeignet. Wir umrunden den See und kommen schließlich in den kleinen Ort Kranzlhofen. Von hier aus führt der Teufelsgraben bis nach Velden. Der Teufelsgraben wurde 1885 angelegt. Ein schaler Pfad führt entlang des Damtschacherbaches durch ein wildes Tal mit dichten Baumwuchs, Felsen, Treppen und Bahnunterführung. Als wir den Teufelsgraben verlassen, stehen wir fast im Zentrum von Velden. Hier bummeln wir noch ein wenig durch die Stadt, schauen uns das Schloss am Wörthersee an, trinken Kaffee und shoppen Souvenirs.


Velden am Wörthersee

Velden ist Start- und Endpunkt unserer Wanderung durch die Römerschlucht. Der kleine hübsche Ort liegt am westlichen Ende des Wörthersees. Velden am Wörthersee ein gesetzlich anerkannter Luftkurort und einer der bekanntesten und beliebtesten Orte in Österreich. Mittelpunkt des Ortes ist das Falkensteiner Schlosshotel Velden, was vielen auch aus der Serie Ein Schloss am Wörthersee bekannt ist. Das exklusive 5* Genuss- und Wellnesshotel wirbt gleichzeitig mit seinem Logenplatz am Wörthersee und viel Ruhe im exklusiven Hideaway. Velden lockt vor vor allem wohlhabende Urlaubsgäste an und könnte auch als das Ischgl vom Wörthersee beschrieben werden. Schöne Boutiquen, Straßencafés und die Seepromenade mit angrenzendem Casino und Kurpark laden zum Flanieren ein. Sehen und gesehen werden ist hier das Motto.


Klagenfurt am Wörthersee

Klagenfurt liegt am Ostufer des Wörthersees. Der Ort ist die Hauptstadt des Bundeslandes Kärnten und zugleich der größte Ort am Wörthersee. Wir haben Klagenfurth nicht besucht, da wir erstens zu wenig Zeit und zweitens nicht wirklich Lust auf einen Stadtbesuch hatten. Sehr sehenswert ist die historische Altstadt. Optimaler Ausgangspunkt für eine Erkundung der Stadt ist der Lindwurmbrunnen am Neuen Platz. In der Nähe schmücken Fresken und Reliefs den opulenten Dom aus dem 16. Jahrhundert. Barock- und Renaissancebauten säumen die engen Gassen rund um den Alten Platz mit dem leuchtend gelben Alten Rathaus aus dem 17. Jahrhundert. Schön restaurierte Palais, Innenhöfe und Plätze sowie zahlreiche Museen, die Einblick in die Geschichte und Kultur Kärntens gewähren, tragen dazu bei, dass Klagenfurth auch als Renaissance-Juwel bezeichnet wird.


Fazit zum Wörthersee

Der Wörthersee ist ein wunderschönes Stückchen Erde in Kärnten/Österreich. Im Sommer ist er perfekt für unendlichen Wasser- und Badespass, aber auch die restlichen Jahreszeiten bieten Raum für jede Menge tolle Erlebnisse. Bei einem Wanderurlaub im Herbst lernen wir den Wörthersee von seiner farbenfrohen und eher ruhigen Seite kennen. Es sind nur wenige Menschen unterwegs, nahezu leer sind die bunten Wälder, die Schluchten, Aussichtspunkte und die hübschen Ortschaften. Ein wenig Glück mit dem Wetter muss man natürlich auch haben, sonst bleiben einem besonders die traumhaften Ausblicke auf den Wörthersee verwehrt. Empfehlenswert fanden wir unsere Unterkunft. Die schöne Villa Hygiea in Pörtschach mit eigenem Strandzugang liegt zentral und hat moderne und sehr liebevoll eingerichtete Appartments und einen wundervollen Garten.


Alle Ziele in Österreich sind hier zu finden.


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