Kurzausflug // Die Weinregion Wachau in Niederösterreich westlich von Wien hatte ich eigentlich als Urlaubs- und Wanderziel gar nicht wirklich auf dem Schirm. „Das ist eher was, wenn man mal Rentner ist.“ dachte ich … und lag ganz schön falsch. 🤦♀️ Ich wollte ein paar Tage für mich haben und hatte auf AirBnB diese tolle kleine, ganz einfache Blockhütte gefunden. Mmmmmhhhhh … ich habe eine ganze Weile überlegt und mich dann einfach mal zur Gegend belesen. Da musste ich feststellen, dass die kleine Wachau ganz schön viel zu bieten hat und mich sogar ein wenig an unsere Elbregion erinnert … nur größer. Eine einzigartige Flusslandschaft, Terrassenweingärten, Schlösser und Burgen, kleine süsse Ortschaften … und ein Weitwanderweg. Hinzu kam, dass ich mich mit meiner Freundin Petra treffen könnte, die ich schon lange nicht gesehen hatte. Also wagte ich es und fuhr für 5 Tage einmal quer durch Tschechien bis nach Niederösterreich.

Die Weinregion Wachau
Die Wachau bezeichnet den Landstrich im und um das Tal der Donau zwischen den Ortschaften Melk und Krems in Niederösterreich. Sie ist nur ganze 35km lang und seit dem Jahr 2000 als Kulturlandschaft Wachau gehört sie zur Liste des UNESCO-Weltkultur- und Naturerbes. Die einzigartige Mischung aus Natur, Kultur und Genuss macht die Wachau zu einem beliebten Ausflugsziel in Österreich, der süffige Wein macht sie zum bekanntesten Weinanbaugebiet des Landes …
#1 Über den Wein der Wachau gibt es so einiges zu wissen
- Die verwitterten, kargen Urgesteinböden in Kombination mit einem Klima, was durch kühle Winde aus dem Hochland und pannonische Ströme aus dem Osten geprägt ist, geben dem Wachauer Weinen ihren unvergleichlichen Geschmack.
- Ohne die bereits vor Jahrhunderten angelegten Weinbauterrassen aus Trockensteinmauern und deren permanente Pflege und Instandhaltung gäbe es keinen Wachauer Wein.
- Die Winzervereinigung Vinea Wachau wurde 1983 aus über 200 Winzern gegründet und schützt das Weinanbaugebiet der Wachau durch einen eigens auferlegten Codex. Dieser beinhaltet den Verzicht der Winzer auf Zukauf von Trauben aus anderen Gebieten und das die Handlese für alle Winzer verpflichtend ist. Authentizität und Charakter der Weine wurden durch die Weinstile/Marken Steinfeder, Federspiel und Smaragd geschaffen.
- Ab 2020 werden Wachauer Weine nach ihrer Herkunft in Gebietsweine, Ortsweine und Riedenweine gegliedert.
- Die bekanntesten Weine sind der Grüne Veltliner und der Riesling. Rotweine kommen kaum aus der Region.
- Die Weine der einzelnen Winzer probiert man am besten im zugehörigen Heuriger. Doch nicht jeder Heuriger hat zu jeder Zeit offen. Wenn man in der Wachau Urlaub macht, checkt man am besten einen Heuriger-Kalender, zb. hier.


#2 Die Marillenblüte
Trauben sind nicht die einzigen Früchte, die es in der Wachau zu wahrer Berühmtheit geschafft haben. Auch die Marille hat nicht wenige Fans, ganz im Gegenteil. Die Wachauer Marille und Marillenprodukte erfreuen sich großer Beliebtheit. Für die Echtheit der Herkunft und die einzigartige Aroma- und Geschmacksqualität garantiert die EU geschützte Herkunftsbezeichnung. Auch die über 220 Marillenbauern der Wachau haben sich in einem Verein zusammengeschlossen Die Wachauer Marille g.U. sorgt für die Kultivierung, Erhaltung und den Schutz der Wachauer Marille. Besonders schön ist ein Besuch der Wachau Ende März, denn dann blühen die Marillen und verwandeln die Felder und Gärten in ein einziges Blütenmeer. Kulinarisch gesehen geht nichts über die Wachauer Marillenknödel. 😋🍊

#3 Welterbesteig Wachau
Am meisten hat mich jedoch an der Weinregion Wachau begeistert, dass es einen Fernwanderweg gibt. Der Welterbesteig Wachau ist ein Rundwanderweg von 180km, offiziell eingeteilt in 14 Etappen. Er führt von Krems rechtsseits der Donau bis Melk und linksseits der Donau zurück. Man kann ihn sicher auch in weniger Etappen laufen, aber der Genuss soll ja auch nicht zu kurz kommen. Die Gesamtstrecke wie auch die einzelnen Etappen kann man sehr gut auf komoot, aber auch auf Weitwanderwege nachvollziehen. Man kann sich also nicht verlaufen, auch weil auf dem gesamten Weg die typischen W-Wegweiser zu finden sind.


Viele Infos zur Weinregion Wachau gibt es auch hier.
WaldGenussErleben – meine super-coole Unterkunft
Ich hatte mich so in diese kleine gemütliche Blockhütte auf AirBnB verliebt, dass ich mich schließlich für die Wachau als Urlaubziel entschieden habe. Auch die ca 20min Fahrtweg bis an die Donau nahm ich in Kauf. Die kleine Blockhütte von WaldGenussErleben ist einfach ein Traum. Sie gehört der Familie Steiner und befindet sich auf einer kleinen Lichtung direkt am Wald. Hier kann man die Seele baumeln lassen, am Kamin entspannen, ausgedehnte Spaziergänge machen oder Ausflüge in die Umgebung starten. Von der Gastgeberin Nina wird man jeden Tag mit einem fantasischen Frühstück inklusive frischer Eier, selbstgemachter Marmelade und Honig versorgt. Molly und ich haben uns rundum wohl gefühlt und kommen gern wieder. 🥰




Wandern in der Wachau
#1 St. Michaels Rundweg
Der St. Michaels Rundweg ist perfekt, um einen schönen Einblick in die wundervolle Weinregion Wachau zu bekommen. Molly und ich sind mit meiner Freundin Petra unterwegs, die hier in der Nähe wohnt. Wir haben uns lange nicht gesehen und genießen die gemeinsamen Stunden zusammen. Wir starten den doch anspruchsvollen 7km langen Rundweg im kleinen Örtchen St. Michael an der Donau, weil es sich hier gut parken läßt. Entlang der Donau wandern wir bis in den bekannten Weinort Spitz. Der Weg ist durchgängig mit kleinen gelben Täfelchen ausgeschildert. Vom Zentrum in Spitz aus führt der Weg durch üppige Weinfelder stetig bergan. Vom legendären Roten Tor aus kann man wunderschön auf Spitz und die Donau zurückblicken.
Von nun an gehts durch Eichen- und Hainbuchenwälder steil bergauf, bis man den sogenannten Pfennigfleck erreicht. Von diesem Felsvorsprung aus hat man den allerbesten Blick der ganzen Wanderung. Es ist ausserdem ein genialer Platz für ein schönes Picknick. Weiter gehts durch urigen Wald, über den Michaelerberg bedeckt mit herrlichem Trockenrasen, über Stock und über Stein, bis wir schließlich auf die Wehrkirche von St. Michael und in die andere Donau-Richtung blicken. Von hier aus ist es nicht mehr weit zurück bis zur Donau. Man sollte nur auf Trittsicherheit achten, denn der Weg führt steil bergab. Unten angekommen haben wir uns bei diesem Wetter eine Stärkung verdient – auf geht’s zum Heuriger Mang.






#2 Die Ferdinand-Warte
Der Aussichtspunkt Ferdinand-Warte liegt auf halben Weg zwischen Krems und Dürnstein, jedoch linksseits der Donau auf der Hohen Wand in 370 m Höhe im Dunkelsteinerwald. Der schöner Rundweg von ca. 5km eignet sich perfekt, wenn man noch ein bisschen vom Tag übrig hat, aber eigentlich nicht nachhause möchte. 🙂 Und so war es bei mir auch. Meine Freundin Petra musste am frühen Nachmittag zurück zu ihrer Familie und das Wetter war so schön, dass Molly und ich nochmal los wollten. Das Auto parkte ich im kleinen Ort Hundsheim und gemütlich machten wir uns auf den Weg entlang der Donau. Der Aufstieg (blaue Markierung) zur Warte durch den Wald erfordert etwas Kondition, er ist aber kurz und durchaus auch für Ungeübte machbar.


Oben angekommen, eröffnet sich vom kleinen Holzpavillion ein wunderbares Panorama mit Aussichten über Dürnstein im Westen bis hin nach Stein, Krems und Göttweig im Osten. Das Donautal zeigt sich in seiner vollen Schönheit und man könnte ewig hier stehen und in die Ferne blicken. Zurück geht es am Waldrand entlang Richtung Römerstrasse bis zum Örtchen Mauternbach. Und wenn man Glück hat, hat sogar noch ein Heuriger für eine Gläschen Grüner Veltliner offen. 🍷
#3 Von Stein/Krems nach Dürnstein auf dem Welterbesteig Wachau
Ich war total begeistert, als ich herausgefunden habe, dass es in der Wachau einen Fernwanderweg gibt. Ich bin ein großer Fan von Fernwanderwegen und würde so gern mal einen im ganzen wandern. Aber alles zu seiner Zeit … jetzt hatte ich mir erstmal vorgenommen, eine Etappe des Welterbesteigs zu erwandern. Ich wählte gleich die 1. Etappe aus und startete mit Molly früh am morgen von Stein/Krems aus in Richtung Weinberge. In Stein drehe ich nur eine kleine Runde, ein wirklich schöner Ort, aber mich zieht es in die Natur. Gleich oberhalb von Stein genießen wir dann die ersten Ausblicke auf das schöne Donautal. Das Wetter ist top, der gesamte Weg führt durch die sagenhafte Wachauer Weinlandschaft, welche sich gerade auf die Weinsaison vorzubereiten scheint. Die ersten Knospen an den Weinreben sind zu sehen und überall fängt es an zu grünen, blühen und summen.
An den Weinfeldern stehen die Namen der jeweiligen Winzer und ich versuche mir so viele zu merken wie möglich, vielleicht um in irgendeinem Heuriger später ein Gläschen zu probieren. 😋 Der Weg ist gesäumt von, manchmal etwas ungewöhnlichen Kunstobjekten, aber irgendwie ist das auch wieder cool und verleiht der Etappe 1 des Welterbesteigs einen ganz besonderen Charme. Nach rund 10km passieren wir die berühmte Burgruine Dürnstein, schlendern kurz durch das hübsche Dürnstein und trinken einen leckeren Wein in der Domäne Wachau. Zurück zum Auto verzichten wir auf den Bus, sondern laufen bei dem schönen Wetter entlang der Donau.








#4 Ruine Dürnstein, Dürnsteiner Kanzel
Ich hatte mir das so schön überlegt und wollte nach der 1. auch die 2. Etappe des Welterbesteigs Wachau bezwingen. Das Auto parkte ich in Weißenkirchen, dem Endpunkt und wir fuhren mit dem Bus bis nach Dürnstein, dem Startpunkt der 2. Etappe, bei welcher insgesamt ca. 18km zu bewältigen sind.

Hier starteten wir unsere Wanderung mit dem steilen Aufstieg zur wohl berühmtesten Burgruine Österreichs. Die Burg wurde zwischen 1140 und 1145 erbaut und bereits im 17.JH wieder zerstört. — Info: Bekannt ist die Burg vor allem aus der Sage Richard Löwenherz, welcher nach einem gewonnenen Kreuzzug die österreichische Fahne zerriss und daraufhin hier inhaftiert wurde. Als ihn sein getreuer Minnesänger, der von Burg zu Burg zog, durch das Mitsingen einer Liedstrophe entdeckte, konnte Richard Löwenherz nach Zahlung eines Lösegeldes seine Freiheit erkaufen. — Die Burgruine ist ganzjährig frei zugänglich.
Vom Örtchen Dürnstein bis zur Ruine benötigt man ca. 20min. Ist man einmal oben angekommen, hat man einen fantastischen Panoramablick über das Donautal und vor allem auf Dürnstein zu Fuße der Ruine. Das Klettern und Erkunden der Burg macht Spaß, leider ist man hier nicht ganz so allein, die Burg ist ein beliebtes Ausflugsziel.




Ganz anders scheint es mit der Dürnsteiner Kanzel. Durch eine faszinierende Wald- und Felslandschaft wandert man über Stock und Stein bis zum wohl schönsten Aussichtspunkte der Wachau. Am Aussichtspunkt sind Molly und ich ganz allein und können in vollen Zügen diesen idyllischen Platz in der Natur genießen. Auf der kleinen Holzbank sitzen wir und schauen ganz entspannt nur über die Weinberge und die Donau und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Einfach toll. ❤️


Leider ging es meinem Kreislauf nicht so gut an diesem Tag. Ich habe das manchmal und dann heißt es für mich, Vorsicht geht über Nachsicht. Es war sehr windig und es waren wenig Wanderer unterwegs; den noch weiten Weg bis nach Weißenkirchen traute ich mir nicht zu. Also kehren wir um und nehmen eine Abkürzung nach unten. Leider verpassen wir den schönen Vogelbergsteig und steigen durch den Talgraben steil in Serpentinen bergab. Achtung, hier ist gutes Schuhwerk gefragt!
In Dürnstein angekommen, entscheide ich mich gegen den Bus, zugunsten des schönen Weges im Donauknick durch Obst- und Marillenplantagen nach Weißenkirchen. Dazu fahren wir, sehr zu Molly’s Leidwesen, Fähre. Ich bin nun gar nicht mehr traurig, denn es ist strahlender Sonnenschein und der Weg entlang der Donau und zahlreichen Marillenbäume ist ganz wundervoll. Über eine kleine Brücke geht’s auf die Donauinsel Pritzenau. Mit rasenden Schritten kommt ein Regenguss näher, wir sollten uns beeilen, doch Sonne und dunkle Gewitterwolken tauchen alles in ein wunderschönes Licht. Als wir schließlich doch auf die Fähre nach Weißenkirchen treten und im Trocknen stehen, prasselt der Regen nur so herunter. 🌧 Einfach Glück gehabt. 🍀



Ausflüge in der Wachauer Umgebung
#1 Weinregion Langenlois
Einen Tag mit schlechtem Wetter gibt es wohl immer. Auch ich hatte einen solchen und entschloss mich, diesen dort zu verbringen, wo ich nicht ganz so nass werde. Ich entschied mich für einen Besuch der LOISIUM Weinwelt in der kleinen Weinregion Langenlois nördlich der Wachau, nicht zuletzt weil dort zu meinem Erstaunen sogar Hunde erlaubt waren. 🐶
Burgruine Kronsegg
Aber ein kleiner morgendlicher Rundgang muss natürlich mit Molly auch sein. Auf dem Weg nach Langenlois findet man die schöne Burgruine Kronsegg. Sie wurde im späten 12.JH / Anfang 13.JH erbaut und ist sehr gut erhalten. Der kleine Rundweg ist in kurzer Zeit zu meistern und man trifft auf nur wenige Besucher bzw. bei schlechtem Wetter, wie in meinem Fall, auf gar keine. 🤷♀️ Eigentlich ist die Ruine voll zugänglich, sie war aber leider bei unserem Besuch gesperrt. Molly und ich wagen uns zwar über die Absperrung hinaus bis in die Burg hinein, riskieren aber nur einen Blick. Bei diesem Wetter und ganz allein haben wir keine Lust zu klettern, und ganz ehrlich, irgendwie waren uns die dunklen Räumchen überall auch ein bisschen zu unheimlich. 😱






LOISIUM Welnwelt
Während unseres Spazierganges hatte es richtig angefangen zu regnen und wir sind froh, als wir die trockene LOISIUM Weinwelt Langenlois betreten. Aus der Idee heraus, einen Weinkeller als touristisches Gesamterlebnis der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, eröffnete 2003 die LOISIUM Weinwelt. Es ist eines der ersten Projekte seiner Art. Zum Portfolio der Marke LOISIUM gehören heute drei Hotels (LOISIUM Champagne, LOISIUM Langenlois, LOISIUM Südsteiermark), die Weinwelt und ein Retro-Vinomobil.
Das Herz von LOISIUM ist die faszinierende LOISIUM Weinwelt, ein ganz spezielles Weinerlebnis, bei dem man unterirdisch die Geheimnisse des Weines entdeckt und ihn direkt im Anschluß oberirdisch im spektakulären Design-Kubus mit Sonnenterrasse und Vinothek verkosten kann. Auf dem 1,5km langen Rundweg erhält man an 18 Stationen Einblicke in den 900 Jahre alten Keller des Weingut Steininger. Man begibt sich, bewaffnet mit einem Audio-Guide, auf Zeitreise durch eine spannende Weingeschichte von damals bis heute.

„Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Weintraube!“ So beginnt unsere Tour und verspricht jede Menge Unterhaltung. Es gibt kleine Anekdoten zum Wein, es wird aus dem Leben der Winzer erzählt und wie der Wein damals gemacht wurde. Wir kommen vorbei an großen Bariquefässern, staubigen Weinflaschen von anno dazumal, alten Möbelstücken, einer alte Weinpresse und anderen traditionellen Handwerksgeräten. In einer ehemaligen Scheune wird der damalige Arbeitsablauf eines Fassbinders erklärt und ein Winzerhaus aus dem Jahr 1924 zeigt den harten Familienalltag.
Nach dem Einblick in eine Schusterwerkstatt geht es in die moderne Wein- und Sektkellerei der Familie Steininger. Molly und ich werfen einen Blick in den laufenden Betrieb und beobachten, wie hunderte Flaschen Steininger Sekt einzeln gewendet werden. Auf dem weiteren Weg dürfen wir ausserdem an einer Riechstation schnuppern, über ertragsreichen Löss-Boden lernen sowie eine unterirdische Basilika besuchen. Für den perfekten Schluss der wunderschönen Tour sorgt die inkludierte Weinprobe in der Vinothek mit rund 200 Weinen aus allen Weinbaugebieten Niederösterreichs.






Weinweg Langenlois
Nach unserem Besuch in der LOISIUM Weinwelt war das Wetter nicht mehr ganz so regnerisch, so dass wir am Nachmittag den WEINWEG Langenlois erkunden konnten. Der 6km lange Wanderweg startet direkt von der Weinwelt aus und führt durch die schönsten Langenloiser Weingärten und Rieden. Der Weg kommt dabei einer Entdeckungsreise rund um den Arbeitsplatz Weingarten gleich. Man wandert zwischen Weinreben zu unterschiedlichen Stationen und lernt dabei Erstaunliches über die Winzer und ihre Weine, den Weinanbau und den Weingenuss kennen. Und dabei hat man immer prächtige Aussichten über die Weinlandschaften vor Augen. Gepimpt ist der Rundweg mit ungewöhnlichen Kunstobjekten wie einer gewaltigen Rebschere, einem monströsen Regenwurm, einer 7m hohen Weintraube oder einer Riesen-Sektrüttel.





Ebenfalls besonders sind die sogenannten Weinsafes entlang des Weges. In drei Weingartenhütten stehen gut gekühlte Weinflaschen zur Verkostung bereit. Den Leihschlüssel zum Öffnen holt man sich ebenso wie ein Degustationsset im Ursin Haus ab. Vom 01. April bis 31. Oktober jeden Jahres gibt es ausserdem den Weingartenschank. An bestimmten Tagen am Wochenende schenken dann abwechselnd unterschiedliche Weingüter Wein, Sekt oder Traubensaft an Weinwanderer aus. Na, hätte ich das mal alles vorab gewußt. 🤦♀️😂 Molly und ich sind trotzdem vom WEINWEG begeistert und geniessen bei fantastischen Ausblicken Brötchen und Tee. Und dann haben wir doch noch Glück, eine Gruppe schon recht angesäuselter Österreicher sitzt an einer Weingartenhütte und lädt uns auf ein Gläschen Grüner Veltliner ein. 😋😇


#2 Wandern am Dobrastausee
Am Tag meiner Abreise wollte ich noch eine kleine Entdeckungstour in der Nähe meiner Unterkunft unternehmen. Auf Komoot fand ich ein entsprechendes Ziel. Zwei miteinander verbundene Stauseen liegen ganz in der Nähe, der Stausee Ottenstein und der Stausee Dobra. Die Wanderung von ca 6km führt entlang der Ausläufer des Dobrastausee (genannt Kamp) bis zu Staumauer und Schloß Ottenstein. Startpunkt ist das hübsche Schloss Waldreichs aus dem Jahr 1258. Die ursprüngliche Wasserburg gehörte im Mittelalter zu einem Ring an Wehrburgen, heute ist von ihr leider nichts mehr erhalten. Nachdem das Schloss nach 1945 zunehmend verfiel, wurde es von der jetzigen Eigentümerin, einer Stipendienstiftung, umfangreich saniert. Heute ist es der Sitz des Forstamtes Ottenstein. Das Schloss selbst kann nicht besichtigt, sondern nur von außen bewundert werden.

Vom Schloß Waldreichs gelangt man durch den Wald (Vorsicht, sehr steil!) bis an den Kamp und folgt dem schönen Waldweg bis zur Staumauer Ottenstein. Direkt an der Staumauer befindet sich das EVN Kraftwerk Ottenstein, welches zu EVN Naturkraft, einem Unternehmen, was ausschließlich Ökostrom erzeugt, gehört.






Von der Staumauer aus ist es nur ein kurzer Weg bis zu einem weiteren Schloss. Das märchenhaft Schloß Ottenstein aus dem 12.JH. wurde ebenfalls als Wehranlage erbaut. Im Laufe der Zeit hat es sich zu einem ansehnlichen Herrschersitz entwickelt. Heute ist das romantische Schloß eine Event-Location. Von Hochzeiten über Familienfeste, Seminare bis hin zu Ausstellungen und Aufführung kann hier alles stattfinden. Die fast 1000jährige Zeitreise des Schlosses und seiner Bewohner vom tiefsten Mittelalter bis in die Neuzeit kann auf einer geführten Tour erleben. Im Schlossrestaurant kann man neben regionalen Spezialitäten und gepflegten Weinen aus dem Burgkeller bei einem Ritteressen zurück ins Mittelalter reisen.

Gerade als Molly und ich zu Besuch sind, wird das Schloß für das Fest der Walburgisnacht geschmückt. Wunderschön sieht es aus, Tische werden aufgebaut, überall sind Rosen und Kerzen. Die Hexennacht kann kommen … Molly und ich machen uns schnell von dannen, damit wir nicht auf dem Scheiterhaufen landen. 😉 Vom Schloß Ottenstein laufen wir über kleine Strassen zurück zum Auto.



Von Lieblingsweingütern und Heurigen in der Wachau
Was soll ich sagen … ein Besuch in der Wachau ist einfach ohne die Einkehr in einige der unzähligen Weingüter oder Heurigen nicht vorstellbar. Besonders bei schönem Wetter locken die Winzer so unzählige weinbegeisterte Besucher an. Tatsächlich wußte ich bis vor meinem Besuch in der Wachau nicht, was ein Heuriger ist. 😱 Da musste mich meine Freundin erstmal aufklären. — Info: Ein Heuriger ist traditionell eine Wirtschaft, in der vom Wirt (vorzugsweise seine eignenen) Weine der letzten Ernte ausschenkt und zumeist kalte Speissen serviert werden. Heuriger sind nur saisonal und nicht durchgehend geöffnet. Hierzu gibt es lokale Heurigenkalender, meist als Taschenkalender oder online. Ist ein Heuriger geöffnet, sagt man ‚Ausg’steckt is!‘ — Ich war während meines Aufenthaltes in der Wachau natürlich in verschiedenen Weingütern und Heurigen zu Gast und habe hier mal zusammengefasst.

Das Weingut Ötzelt ist ein kleines Weingut in wundervoller Lage im kleinen Ort Spitz und damit hervorragend für Unternehmungen jeglicher Art in der Wachau gelegen. Das Weingut vermietet Zimmer zu erschwinglichen Preisen und im Haus befindet sich auch der Heuriger. Ich hatte Glück, denn trotz schlechtem Wetter war er geöffnet und ich konnte Grünen Veltliner und eine kalte Wildplatte geniessen. Beides war absolut hervorragend, so dass gleich mehrere Flaschen Wein mit mir nach Hause gefahren sind. 😀

Linksseits der Donau im Ort Rührsdorf (schräg gegenüber Weißenkirchen) befindet sich das sympatische Weingut Polz. Leider hatte das Weingut geschlossen, aber schon von außen hat es mich mit seiner grünen Lage, viel Holz und schönen Bepflanzung total begeistert. Was mich aber veranlasst hat, das Weingut hier aufzuzählen, war der Getränkeautomat, aus dem man sich Weinflaschen ziehen konnte, wenn eben mal geschlossen ist. Dazu gab es Gläser und Sitzmöglichkeiten. Sehr genial und ich habe das natürlich ausgenutzt und mir eine Flasche Grünen Veltliner rausgeholt. Dieser war noch dazu mega lecker und süffig. Fetzt. 👍

Das Weingut Grafinger habe ich durch Zufall im Internet gefunden. Es hat mit seinen Internetseite mein Interesse geweckt. Das Weingut wird heute erst in zweiter Generation geführt. Die jungen Winzer experimentieren sehr viel mit neuen Kreationen und legen gleichzeitig Wert auf die Harmonie zwischen Klassik und Moderne. Eigentlich gehört das Weingut nicht wirklich zur Wachau, denn es befindet sich im nördlichen Kremstal, aber punktet mit einem sensationellen Blick über die Wachau. Die gekauften Weine waren unglaublich lecker. Das Weingut bietet Gästezimmer und Hunde sind willkommen. 🐶👌

Meine Freundin Petra und ich sind nach unserer Wanderung auf dem St. Michaels Rundweg im Heuriger des Weingut Mang eingekehrt. Der Gastgarten gefindet sich mitten in Weißenkirchen und ist wunderschön mit vielen Bäumen und Sträuchern, zahlreichen sonnigen und schattigen Plätzen sowie einem Spielplatz angelegt. Die Gastgeber verwöhnen mit leckerem Wein aus Eigenanbau und regionalen Köstlichkeiten wie Wachauer Saumaise oder Surbraten. Da ich keine Ahnung hatte, habe ich einfach meine Freundin bestellen lassen. 😆 War lecker. 😋

Die Domäne Wachau gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Weingütern in Österreich. Sie hat ihren Sitz etwas ausserhalb von Dürnstein. Neben einem Heuriger, einer eigenen Vinothek, findest man auch einen kleinen Shop in der Altstadt von Dürnstein. Perfekt gelegen, kann man hier nach einer schönen Wanderung das ein oder andere Weinchengenießen. So wie ich natürlich. 😉 Der Veltliner war auch sehr lecker, hat mich aber im Vergleich zu den anderen verkosteten Weinen am wenigsten überzeugt.
Für’s nächste Mal …
#1 Stadtrundgang Krems&Stein
Kaum zu glauben, aber die Doppelstadt Krems&Stein ist die fünft-größte Stadt in Österreich und das mit nur 25.000 Einwohnern. Sie ist gleichermaßen eine der ältesten Städte Österreichs mit zahlreichen liebenswerten Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt. Viele Kirchen aus verschiedenen Epochen, enge, gepflasterte Straßen und pittoreske Plätze mit historischen Gebäuden, Statuen und Kleindenkmälern prägen das Stadtbild von Krems&Stein. Ein besonderes Überbleibsel aus vergangenen Zeiten ist das Steiner Tor. Das einzig erhaltene der vier Stadttore ist mit Inschriften und Wappen verziert und markiert den Beginn der Altstadt von Krems.
#2 Benediktinerstift Göttweig
Südlich von Krems tront 422m über dem Donautal das Benediktinerstift Göttweig. Das 1081 gegründete Stift wird heute von einer Gemeinschaft von 41 Mönchen getragen und gilt als spirituelles Zentrum in Österreich. Neben der beeindruckenden barocken Architektur und dem einmaligen Ausblick auf das Donautal, sind besonders das Museum im Kaisertrakt und die Dauerausstellung ‚Klosterleben‘ Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher.
#3 Melk – der westlichste Punkt der Wachau
Die kleine Stadt Melk ist der Wendepunkt des Welterbesteig Wachau. Hier überquert man die Donau, um rechtsseitig den Rückweg nach Krems anzutreten. Besonders bekannt wurde die Stadt für ihren prächtigen Stift Melk. Das Benediktinerkloster aus dem 11.Jh. wurde im baroken Stil erbaut und ist durch seine großartige Architektur UNESCO Welterbe und weltweit bekannt.
#4 Schloss und Kloster Schönbühel
Unweit der Stadt Melk befinden sich das Schloss und das Kloster Schönbühel. Während das Schloss aus dem 12. Jh. stammt, wurde das Kloster erst im 17. Jh. erbaut. Sehr harmonisch sind beide in die Landschaft eingebettet. Im Kloster finden regelmäßig Messen statt und es ist für Besucher geöffnet. Schloss Schönbühel befindet sich in privater Hand und kann nicht besichtigt werden. Bei einer schönen Wanderung entlang der Donau, kann man jedoch Schloss und Kloster sehr gut für sich entdecken.
#5 Burgruine Aggstein
Die Burgruine Aggstein befindet sich hoch über dem rechten Ufer der Donau auf einem Felssporn. Sie stammt aus der Zeit um 1200. Durch zweimalige Zerstörung sind leider nur Ruinen erhalten, die der ehemals mächtigen Burg jedoch einen besonderen Charme verleihen. Vom kleinen Ort Aggstein an der Donau führt der steile Eselssteig auf die Ruine. Ein besonderes Highlight der Burg ist das wohl unentrinnbare Gefängnis ‚Rosengärtlein‘ und das legendäre Mittelalterfest im Mai jeden Jahres.

Die Vinothek Hubert Fohringer
Die Vinothek Hubert Fohringer ist eine hervorragende Adresse, wenn man gesammelt ein paar Weine der Region einkaufen möchte, ohne jedes Weingut einzeln anzusteuern. Hier findet man über 100 Weine aus der Region und kann sich zudem individuell sehr gut beraten lassen. Die Vinothek ist ein Familienunternehmen und hat sich ganz der Leidenschaft Wein verschrieben und wirbt ausserdem damit, dass sie nahezu jeden Wein besorgen können. Die Vinothek ist super durchorganisiert und verfügt ausserdem über eine beachtliche Online-Plattform. Ich bin nicht kleinlich und kaufe direkt eine Kiste mit verschiedenen Weinen. Molly muss im Auto warten, aber das ist ok und in jedem Fall besser als zerbrochene Weinflaschen. 😆
Weitere Ziele in Österreich.
Leckeren Wein gibts auch in Würzburg.