Tag 35 und 36 // Mit dem 2-tägigen Stop auf der Lizard Halbinsel beginnt unsere letzte Woche zu zweit in Südengland. Wir haben weiter absolut traumhaftes Strand-Wetter, leider ist es dafür aber zum wandern viel zu heiß. Ich hätte sehr gern mehr von der Halbinsel, die wie eine Eidechse geformt ist, gesehen. So beschränken wir uns auf kurze Wanderungen, meist zu irgendeinem Traumstrand.😂 Die gibt es, wie wir festgestellt haben, nämlich reichlich rund um den Lizard Point.
Ich hatte als Basis für unseren Aufenthalt einen Campingplatz in Coverack, einem hübschen Fischerdorf, reserviert. Ich wollte den Ort unbedingt sehen. Beim wollen ist es hier geblieben. Nach unseren Unternehmungen am Tag und durch die Hitze war Molly am frühen Abend so geschafft und nicht mehr vom Zelt wegzubewegen. Sie hat schlichtweg gestreikt. Daher kann ich zu Coverack nicht viel sagen.🤷🏻♀️ Aber der Zeltplatz war top, außer das Internet, aber tatsächlich war es mal ganz schön, in mein Buch zu schauen.😂


Am ersten Tag unseres Aufenthalts wollten wir zur berühmten Kynance Cove. Sie soll bei Ebbe die schönste Bucht in Cornwall sein. Davon wollten wir uns überzeugen. Auf halben Weg änderten wir unsere Meinung, weil ich bereits von weitem die Menschenmaßen gesehen habe und mir da auch eingefallen war, dass Hunde an so einem überfüllten Strand sicher verboten sind. Naja, war gar nicht schlimm, denn einmal kurz die Klippen runtergeschaut und siehe da, noch ein Traumstrand. Pentreath Beach ist auf Google ein eher unscheinbarer Strand. Ist er aber gar nicht, ganz im Gegenteil. Man muss etwas klettern, um hinunter zu gelangen, was sich aber richtig lohnt. Molly und ich verbrachten den ganzen Nachmittag hier. Die Ebbe setzte gerade ein und man konnte herrlich um die Felsen herumlaufen. Menschen waren kaum da. Ein echter Geheim-Tipp.








Vom Traumstrand ging es per Fuß zum Lizard Point. Der Lizard Point ist der südlichste Punkt Englands und eigentlich eher unspektakulär und daher ganz sympathisch. Ein kleiner Hafen, ein Café, eine Galerie, kleine Souveniershops und ein Leuchtturm mit Museum kann man hier finden. Das ‚Südlichste Café Englands’ ist ganz nett und ich habe von hier aus sogar nochmal Robben beobachten können.🦭 Der Ort Lizard, der sich etwas oberhalb befindet, ist dafür ein furchtbar aufgepimmter Touristenort.🙄






Am zweiten Tag wollten wir dann dann doch noch unser Glück mit der Kynance Cove probieren. Ebbe war um 8:00, wir waren genau 8:45 vor Ort. Hunde sind bis 10:00 erlaubt. Wir waren nicht die ersten Besucher, aber der Strand war fast leer und ja, er ist traumhaft schön 🥰 und zurecht einer der schönsten in Cornwall. Die Ebbe legt wundervolle Felsformationen mit Höhlen und goldgelben Sand frei. Eigentlich möchte man hier nicht mehr weg, aber ab 10:00 rollen die Touristen ein und es ist kaum noch Strand zu sehen. Wir frühstücken im Kynance Cove Café und verkrümmeln uns dann.












Ursprünglich war an diesem Tag die Wanderung von Lizard nach Coverack mit 16km geplant. Wir brechen das Ganze herunter auf schlappe 5km bis zur Lizard Wireless Station und zurück.😂 Absolut fantastisch war, das diese nicht nur geöffnet hatte und ein halbes Stündchen Schatten spendete, sondern das die dort abgestellte reizende Dame wirklich Ahnung hatte und spannende Geschichten über Marconi und die erste Funkverbindung übers Meer zur Isle of Wright erzählte.








Nach so viel Wanderung war dann wieder Strand fällig. Wir folgten dem Rat einer Familie auf dem Lizard Parkplatz und fuhren zum Doppelstrand Dollar Cove und Gunwalloe Church Cove. Die beiden Strände werden durch einen Felsvorsprung getrennt, auf dem eine hübsche Kirche steht. Ein Strand ist hundefreundlich. Leider ist auch hier sehr viel los, aber durch die einsetzende Ebbe gibt es mehr Strand und wir fanden erstaunlicherweise ein wirklich ruhiges und schönes Plätzchen, wo ich baden und Molly chillen konnte.




Leider waren die zwei Tage hier am Lizard Point viel zu schnell um, aber sie waren der Auftakt einer für mich ganz wundervollen Woche. Ich konnte mich mental endlich von vielen Dingen lösen, fühlte mich frei und habe diese Zeit unwahrscheinlich genossen. Loslassen ist nicht immer einfach, aber ich habe verstanden, es bin nicht ich und dann war es tatsächlich ganz einfach. Die Quintessenz ist doch, wer uns nicht in seinem Leben haben möchte, der hat uns auch nicht verdient. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.
Wir haben nicht nur den südlichsten Punkt Englands sondern auch den westlichsten besucht und zwar auf unserer Wanderung rund um Penwith.