Rundwanderung Basteibrücke und Schwedenlöcher

Halbtageswanderung // Die Bastei ist eine der bekanntesten Felsformationen der Sächsischen Schweiz und deshalb ein beliebtes Ausflugsziel in der Region. Sie ist über verschiedene Wandertouren erreichbar. Ein besonders schöner Rundwanderweg von ca 7km ist zum Beispiel der Aufstieg zur berühmten Basteibrücke über den Basteiweg vom Kurort Rathen aus. Der spektakulären Abstieg erfolgt durch die Schwedenlöcher und zurück durch den romantischen Amselgrund.

Als Start- und Zielpunkt unserer Wanderung wählen wir den Wanderparkplatz im kleinen Ort Gamrig östlich von Rathen. So umgehen wir eine Fahrt mit der Fähre über die Elbe. Ich bin heute mit einem lieben Freund unterwegs, der die Basteibrücke zum letzten Mal als kleines Kind besucht hat.


Rathen

Der Weg führt vom Parkplatz für ca 1km entweder der Strasse entlang bzw. über einen Waldweg rechts der Strasse direkt bis ins Zentrum von Rathen. Rathen selbst ist eine verkehrsberuhigte Zone, das heißt, es dürfen hier nur Anwohner fahren und es gibt keine Parkplätze. Der hübsche und ruhige Kurort ist durch seine optimale Lage am Fuße der Bastei ein Magnet für zahlreiche Besucher.


Der Aufstieg zur Basteibrücke

Wir gönnen uns ein leckeres Softeis und halten uns dann in Richtung Amselgrund. Gegenüber des Hotels Amselgrundschlösschen beginnt rechterhand der gut beschilderte, steile Aufstieg zur Basteibrücke über den Basteiweg. Der Weg führt über Holzbohlen und Stufen zunächst durch dichten Mischwald und dann zwischen riesig erscheinenden Sandsteinfelsen hindurch bis man die Felsenburg Neurathen erreicht. Entlang des Weges finden sich immer wieder Aussichtspunkte, die uns bereits hier wunderschöne Blicke auf das Elbtal und in die Ferne ermöglichen.

Nach kurzer Zeit erreichen wir die Ruine der mittelalterlichen Felsenburg Neurathen, welche aus dem 13. Jh.stammt. Später wurde sie von Raubrittern genutzt. Sie diente diesen als Schutzwall ebenso wie als Versteck auf ihren Raubzügen durch die Handelsstraßen im Tal. Sie ist heute ein Freilichtmuseum und über einen Rundweg gegen einen kleinen Eintrittspreis begehbar. Über Eisenbrücken gelangt man von Felsen zu Felsen und genießt dabei einmalige Blicke auf die Basteibrücke und die Umgebung.


Die Basteibrücke

Nun trennen uns nur noch wenige Meter von der wohl weltberühmten Basteibrücke. 76,5m zieht sich die Brücke mit sieben Steinbögen durch die Felsformationen der Bastei und ragt dabei über eine fast 50m tiefe Schlucht und 200m über der Elbe. Die heutige Basteibrücke wurde 1851 als Steinbrücke (komplett aus Sandstein bestehend) erbaut und ersetzte damit die bereits vorher errichteten hölzernen Brückenbauten. Sie ist als technisches Denkmal besonders geschützt und stellte sowohl früher wie auch heute die Verbindung zwischen der Bastei und der Felsenburg Neurathen her.

Nach Überquerung der Brücke trifft man zwei weitere imposante Aussichtspunkte. Einerseits findet man oberhalb des Panoramarestaurants die bekannte Basteiaussicht, einem Felsvorsprung, der am weitesten in Richtung Elbe hervorragt. Bei klarem Wetter genießt man sowohl eine herrliche Fernsicht über den Grossteil der Vorderen Sächsischen Schweiz mit Lilienstein, Festung Königstein, Rauenstein und Paffenstein bis in die Böhmische Schweiz wie auch nach Dresden. Andererseits gelangt man rechterhand zum Ferdinandstein, der einen schönen Blick auf Basteibrücke und die Felsenburg erlaubt.


Die Schwedenlöcher

Wir passieren das Panoramarestaurant und das Berghotel Bastei und laufen weiter ein Stück auf der Strasse zurück Richtung Parkplatz. Kurz vor dem Parkplatz für Hotelgäste biegen wir rechts in den Wald ein und danach nochmal rechts auf den Gansweg. Nach kurzer Zeit beginnt linkerhand dann der ausgeschilderte Abstieg durch die Schwedenlöcher. „Schwedenlöcher“ ist die Bezeichnung für eine romantische und zugleich abenteuerliche Schlucht zwischen dem Basteimassiv und dem Amselgrund. Der Name der Schwedenlöcher beruht darauf, dass sich die Bewohner der umliegenden Dörfer hier im Dreißigjährigen Krieg vor den Schweden in Sicherheit gebracht haben sollen.

Der Wanderweg führt durch klammartige Felsengassen über ca. 700 Stufen und zwei steile Eisenleitern durch eine einzigartige Felsenwelt. Beispielsweise müssen an mindestens zwei Stellen kleinere Höhlen unter umgestürzten Felsen durchquert werden. Der Höhenunterschied von 160m verlangt beim Aufstieg schon etwas Kondition. Doch auch der Abstieg ist nicht ohne, denn es hat begonnen zu regnen und auf den Stufen ist es klitschig. Der Regen hat jedoch auch seinen Flair, denn die Schlucht hat nun etwas regenwaldartiges an sich.


Der Amselgrund

Im Amselgrund, dem Tal zwischen Rathen und Rathenwalde, angekommen, führt uns der Wanderweg dann rechts zurück Richtung Rathen. Unterwegs treffen wir noch auf den romantischen Amselsee. Der heute ca. 500m lange See entstand im Jahre 1934, nachdem der Grünbach durch den Bau einer Mauer angestaut wurde. Dies erhöhte die Attraktivität des Landschaftsbildes und sorgte damit für eine Belebung des Tourismus. Der See ist umgeben von zahlreichen Kletterfelsen, wobei der bekannteste ist die Lokomotive ist. Ausserdem stehen zahlreiche Ruderboote für Bootsfahrten zur Verfügung.

Zurück in Rathen ist auch der Regen verschwunden und es ist nur noch ein Katzensprung auf gleichem Weg zurück zum Auto.


Eckpunkte der Wanderung
Länge:7km
Schwierigkeitsgrad:mittelschwer
Start-/Zielpunkt:Wanderparkplatz Gamrig
BesonderheitenRundweg
Aussicht
Überwiegend leicht begehbare Wege
Grundkondition von Vorteil
Einkehr unterwegs
mit Kindern

Weitere schöne Wanderungen in der Sächsischen Schweiz:
Die Wanderung zum Lilienstein
Durch die Wilde Hölle zum Carolafelsen


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